Auf der ganzen Welt funktionieren viele Geschäfte nach dem gleichen Prinzip: Ein Kunde gibt eine Bestellung auf, ein Unternehmen liefert das gewünschte Produkt, stellt eine Rechnung mit einem bestimmten Zahlungsziel, und der Kunde bezahlt seine Rechnung nach Erhalt der Ware. Das heißt: Das Unternehmen geht mit seiner Lieferung in Vorleistung und gibt seinem Kunden damit einen Kredit – nämlich in Form einer Ware, die dieser erst nach Lieferung bezahlen muss. Alleine in Deutschland belaufen sich diese sogenannten Lieferantenkredite auf jährlich ca. 340 Milliarden Euro.
Der Lieferant geht also ins Risiko und macht seine Liquidität vom Zahlungsverhalten seiner Kunden abhängig. Wird eine Rechnung zu spät oder gar nicht bezahlt, kann das schwerwiegende Auswirkungen haben. Je nach Höhe der ausstehenden Forderung kann ein Unternehmen dann sogar in der eigenen Existenz bedroht sein. Und selbst wenn nicht, ist ein solcher Forderungsausfall oft nur schwer zu kompensieren. Investitionen müssen verschoben werden, die Rentabilität sinkt und die Liquidität leidet stark.