Während die Studenten aus dem 2018er Jahrgang ihren ersten Uniblock absolvierten und der 2016er Jahrgang seinen letzten erfolgreich überstanden hat, ist für meine Kommilitonen und mich mit dem Abschluss des dritten Semesters nun Halbzeit.
Durch Erzählungen der älteren Jahrgänge versprach das dritte Semester keine Langeweile. Zum zweiten Mal nun fünf Klausuren in einer Woche plus zwei Präsentationen. Anfangs mag so etwas erdrückend wirken, da wir aber inzwischen zahlreiche Erfahrungen sammeln konnten, ist es einem möglich, vorab abzuschätzen wie man seinen Zeitplan gestalten sollte.
Im dritten Semester besucht man Vorlesungen wie beispielsweise Investition und Finanzierung, Marketing Management, Organisation, Projektmanagement, Strategisches Management, Arbeitsrecht und Quantitative Methoden. Worum es da jeweils geht und auf was ihr euch einstellen müsst? Hier ein kurzer Überblick:
- Investition und Finanzierung: In dieser Vorlesung lernt man die Bedeutung von Investitionen und Finanzierungen kennen und führt dazu Investitionsrechnungen durch, anhand derer man Entscheidungen über die Vorteilhaftigkeit von Investitionsprojekten trifft. Darüber hinaus lernt man noch wie die unterschiedlichen Finanzierungsformen bewerten werden können.
- Marketing Management: In diesem Modul lernt man anhand vieler praktischer Beispiele, welche verschiedenen Marketingkanäle und welche Preisstrategien es gibt. Außerdem haben wir uns damit beschäftigt, wie man mittels Marktsegmentierung und Produktdifferenzierung seine Marktposition stärken kann. Im nächsten Semester folgt in Marketing Management II die Arbeit mit einem praktischen Projekt, in dem wir einen reellen Fall aus dem Marketing analysieren werden.
- Organisation: Man lernt die verschiedenen Organisationsformen sowie -strukturen kennen, wie sie die Performance eines Unternehmens beeinflussen können und wie eine Restrukturierung aussehen kann. Das Essentielle dieses Fachs ist die ausführliche Beschäftigung damit, wie man Unternehmen so organisieren kann, dass die Kommunikation möglichst effizient funktioniert und die Mitarbeiter sich zu jeder Zeit informiert und gut aufgehoben fühlen – denn das ist ausschlaggebend für den gemeinsamen Erfolg.
- Projektmanagement: Dies ist eine dreitägige Einheit, die vor den regulären Vorlesungen stattfindet. In der Praxisphase wird nämlich unternehmensübergreifend mit anderen Kommilitonen zusammen ein Projekt durchgeführt. Das Modul dient dazu, jedem die theoretischen Inhalte des Projektmanagements zu vermitteln und somit gut auf die Durchführung vorzubereiten. Ich werde zusammen mit meinen Kommilitonen von Euler Hermes ein Projekt durchführen. Ihr dürft gespannt sein!
- Strategisches Management: In dieser Vorlesung ging es darum, die Bedeutung des strategischen Managements für Unternehmen zu verstehen. Dafür entwickelten wir in kleinen Gruppen Ideen zu einem fiktiven Start-Up. Mithilfe eines Leitfadens erarbeiteten wir einen Business Plan und stellten uns am Ende des Vorlesungsblocks gegenseitig unsere Ideen vor.
- Arbeitsrecht: Wie der Name des Moduls schon vermuten lässt, geht es hier um die Grundlagen und Rechtsquellen des Arbeitsrechts. Mein persönliches Highlight in dieser Vorlesung war der Besuch im Arbeitsgericht. Dort durften wir als Besucher (natürlich leise) im Verhandlungssaal zuhören und konnten die erlernte Theorie somit in der Praxis gleich wiederfinden. Dadurch wurde dem vermeintlich trockenen Thema sehr viel Leben eingehaucht und ich durfte erleben, dass Richter und Anwälte wirklich humorvolle Menschen sein können (Natürlich ohne dabei den Ernst der Sache zu vernachlässigen.)
- Quantitative Methoden: In diesem Modul haben wir Antworten auf folgende Fragen kennengelernt: Wie erstelle ich gute Umfragen, wie werte ich die Ergebnisse aus und was sagt mir das hinterher?
Am Ende des Semesters hatten wir die Möglichkeit, frei zu entscheiden, welche Vorlesung wir für die restlichen fünf Tage nach den Klausuren besuchen. Je nach Wahl, hält man in dem Modul eine benotete Präsentation oder schreibt eine Klausur.
Ich habe mich für die Vorlesung „klar denken, klug handeln“ entschieden. Dabei lernte ich philosophische Grundlagen sowie neue Ansätze kennen und wendete sie an, indem wir beispielsweise darüber diskutierten, was heute den Homo Oeconomicus ausmacht und was die wesentlichen Bestandteile einer Unternehmensphilosophie sind. Ich fand es wirklich sehr interessant, da man durch diesen Kurs die Wirtschaftswelt aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und die Theorie gleich anwenden konnte. Den Kurs kann ich also jedem wärmstens empfehlen!
Bis dann!
Anna