In der jetzigen Situation ist es sehr schwierig, ein Schulpraktikum zu planen, da es immer wieder Neuerungen gibt, jede Woche, manchmal sogar täglich. Aus diesem Grund konnte ich mich erst zwei Wochen vor Start meines Wirtschaftspraktikums bei Euler Hermes bewerben. Ich bekam schnell eine Antwort auf meine Bewerbung und wir haben einen Plan für das zweiwöchige Praktikum auf die Beine gestellt.
An meinem ersten Tag wurde ich im Büro herzlich willkommen geheißen und mir wurde direkt das „Du“ angeboten. Das große, moderne Gebäude war zunächst mit den ganzen Fahrstühlen und Treppenhäusern etwas verwirrend. Die Kollegen haben mir dann die jüngere Vergangenheit mitsamt dem Umzug und der neuen Arbeitswelt in dem neuen Gebäude erklärt, beispielsweise mit PARCS (das ist eine Art Lounge-Bereich) als alternative Arbeitsplätze. Alles ist vernetzt und man kann praktisch überall im Gebäude flexibel arbeiten, nicht nur an seinem Schreibtisch.
Die Technik hatte zunächst allerdings ihre Tücken. Das machte aber nichts, da wir schnell einen Alternativplan kreierten. Ich war in der ersten Konferenz dabei und habe an meinem ersten Tag im Unternehmen sehr viel Neues gelernt, viele Eindrücke gewonnen und vor allem sehr nette Menschen kennengelernt.
Die folgenden Tage habe ich dann im Homeoffice verbracht, was nicht weniger informativ war – und man spart die Fahrt ins Büro. Vor allem aber hatte das gerade in Zeiten von Corona große Vorteile: So konnte ich durch das digitale Teilen des Bildschirms bessere Eindrücke erlangen, als wenn ich jemandem direkt über die Schulter geschaut hätte, da ich wegen des Mindestabstands kaum etwas auf den Bildschirm hätte erkennen können. Außerdem konnte ich so auch spontaner die Steuerung übernehmen und -geben und so die Arbeit besser aufteilen.
Meine Fragen wurden immer detailliert beantwortet und schon am dritten Tag bekam ich meine erste Aufgabe und durfte Verantwortung übernehmen. Ich durfte mich um Bilanzen unterschiedlicher Unternehmen kümmern, und wenn ich grade keine Meetings oder mal nicht so viel zu tun hatte, konnte ich immer auf Andere zugehen und fast immer hatte jemand Zeit, mich noch mit in ein Meeting zu nehmen, oder hatte noch weitere Aufgaben für mich. Meistens nahm ich an größeren Meetings teil, beobachtete, wie die Teamarbeit funktioniert und zwischendurch habe ich Gespräche mit einzelnen Mitarbeitern geführt, um konkrete Einzelbereiche detaillierter erklärt zu bekommen.
Am letzten Tag war ich auch noch einmal im Unternehmen und nahm dort weiter an Meetings teil und hatte meinen eigenen Arbeitsplatz, an dem ich mich noch ein letztes Mal sehr gut in die Perspektive eines Dualstudenten versetzen konnte.
Die zwei Wochen gingen leider sehr schnell vorbei. Am Anfang habe ich etwas Zeit gebraucht, mich einzuarbeiten – und als ich langsam das Gefühl hatte, das System annähernd durchschaut zu haben und die Menschen um mich herum näher kennen zu lernen, war leider schon Donnerstagabend der zweiten Woche… Am Freitag war es nochmal sehr schön, sich – leider wieder hauptsächlich online – zu verabschieden und noch einmal die letzten zwei Wochen zu resümieren – und danke zu sagen.